Etwas über acht Milliarden Menschen - so viele leben nach Schätzungen der Uno zurzeit auf der Erde.

Das ist eine vorsichtige Schätzung - tatsächlich sind es wohl mehr. Eine neue Studie im Fachjournal Nature Communications legt nahe, dass insbesondere in ländlichen Gebieten viele Menschen übersehen werden. Demnach fehlen sie in den gängigen rasterbasierten Datensätzen. Und diese Datensätze werden in Tausenden Studien verwendet. Sie beeinflussen auch wichtige Entscheidungen, zum Beispiel von Regierungen. Wenn es etwa darum geht, wo eine Straße oder ein Krankenhaus gebaut werden soll.

Für die Studie wurden häufig verwendete Datensätze verglichen mit Umsiedlungszahlen von über 300 Staudammprojekten. Diese Zahlen haben den Vorteil, dass die umgesiedelte Bevölkerung sehr genau gezählt wird, weil Unternehmen Entschädigungen zahlen müssen. Laut Studie wurde die Landbevölkerung selbst in den genauesten Datensätzen um mehr als die Hälfte unterschätzt. Besonders hoch war die Abweichung in China, Brasilien, Australien, Polen und Kolumbien.