Sauberes Trinkwasser direkt aus der Luft zapfen?

Das haben Forschende in den USA jetzt geschafft. Sie schreiben im Fachmagazin Nature Water, dass sie ein System entwickelt haben, das auch in der Wüste Wasserdampf aus der Luft ziehen und in Wasser umwandeln kann.

Das Paneel ist so groß wie ein Fenster: Zwischen zwei Scheiben steckt eine Schicht Hydrogel - das ist ein Gel, das Wassermoleküle binden kann, ohne Strom. Außerdem gibt es noch eine Schicht Kühlmittel. An der Luft bindet das Gerät in dem Hydrogel Wasserdampf aus der Umgebung - durch die Kühlschicht kondensiert der Dampf zu Wassertropfen und die werden von einem Schlauch aufgefangen. Die Forschungsgruppe hat das Ganze im Death Valley in den USA getestet, also in einer der trockensten Gegenden der Erde. Sie sagen, dass selbst dort eine der Wasser-Zellen ausreichte, um pro Tag ein kleines Glas Trinkwasser (160ml) aus der Luft zu "ernten".

Das Team schätzt, dass acht seiner Paneele den Trinkwasserbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen für einen Tag decken könnten, das könnte gerade in besonders trockenen Regionen der Welt nützlich sein. Welche Auswirkungen es hat, wenn viel Wasserdampf aus der Luft entnommen wird, ist noch nicht klar.

Es gibt schon einige Ansätze, Wasser direkt aus der Luft zu ziehen. Forschende des Georgia Institute of Technology haben ein System entwickelt, das mit einem Hydrogel-Salz-Mix arbeitet und nur nachts Feuchtigkeit aus der Luft zieht. Und eine israelische Firma hat einen Luftentfeuchter entwickelt, der die Luft abkühlt und so das Wasser darin kondensieren lässt - der braucht allerdings Strom.