Je älter man wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass man bald stirbt.
Das gilt aber wohl nur bis zu einem gewissen Alter. Wissenschaftler der Uni Berkeley schreiben im Fachmagazin Science: Hat man die 100 erst erreicht, steigt das Risiko, bald zu sterben, gar nicht mehr so rasant, wie man erwarten würde. Die Forscher haben Daten von fast 4000 Italienern verglichen, die in den letzten Jahren 105 Jahre oder älter wurden. Diejenigen, die zwischen 105 und 109 Jahre alt waren, hatten eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, im Laufe der nächsten zwölf Monate zu sterben. Für die noch älteren würde man erwarten, dass die Wahrscheinlichkeit, bald zu sterben, steigt - in der nationalen italienischen Statistik blieb sie aber gleich. Die Forscher erklären sich das damit, dass die gebrechlichen Menschen in dem Alter schon alle gestorben sind - wer übrig bleibt, hat eine so robuste Konstitution, dass er einfach länger lebt.
Diese Plateauphase haben in den letzten Jahren schon andere Forscher beobachtet. Umstritten ist vor allem, ob es eine Art Obergrenze für das Alter gibt, die die Natur vorgibt. Der älteste Mensch ist bisher 122 Jahre alt geworden. Viele Forscher sagen, danach ist dann auch Schluss. Die US-Forscher schreiben in Science dagegen, dass ihre Daten zeigen, dass es keine Obergrenze gibt.
