Wer eine gute Selbstwahrnehmung hat, wird nicht so schnell depressiv.

Zu dem Schluss kommt eine Psychologin aus den USA. Sie und ihr Team haben rund 200 Jugendliche gebeten, eine Woche lang vier Mal am Tag aufzuschreiben, wie sie sich fühlen, ob sie Stress haben und was passiert ist. Zusätzlich machten sie diagnostische Interviews. Anderthalb Jahre später fragten die Psychologen noch einmal nach, wie es den Mädchen und Jungen ging. Dabei zeigte sich, dass die, die ihre negativen Gefühle beim ersten Durchgang nur vage unterscheiden konnten, auch anderthalb Jahre später eher depressive Beschwerden hatten. Die, die dagegen in der Lage waren, ihre negativen Gefühle genau zu beschreiben, hatten solche Probleme seltener.

Warnsignal fürs Wohlbefinden

Ein ähnliches Experiment mit Erwachsenen hat vor kurzem auch gezeigt, dass eine schwache Selbstwahrnehmung ein Warnsignal für das psychische und auch körperliche Wohlbefinden sein kann. Die Forscherin sagt: Man muss wissen, wie man sich fühlt, um daran etwas ändern zu können - und sie sagt, dass man das trainieren kann.