Gleichstellung von Frauen und Männern ist nicht nur für Frauen gut, sondern auch für Männer - unter anderem, weil sie dann länger leben.

Das haben die Universität Bielefeld und das Robert Koch-Institut herausgefunden, und zwar innerhalb von Deutschland. Von Bundesland zu Bundesland variiert die Lebenserwartung um bis zu zwei Jahre. Und auch die Gleichstellung unterscheidet sich. Gemessen wurde das anhand eines Uno-Indexes (GII): In Bayern sind Männer und Frauen am besten gleichgestellt, am wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern. Bewertet wird das zum Beispiel anhand von Schulabschlüssen, Arbeitsmarktdaten oder dem Frauenanteil in Parlamenten. Dabei zeigte sich ein Zusammenhang: Mehr Gleichstellung heißt höhere Lebenserwartung.

Der Deutsche Ärztinnenbund erklärt das so: Wenn Männer und Frauen ähnlicher leben, ändern sich die Vorstellungen von Maskulinität. Männer werden dann vorsichtiger, z.B. beim Autofahren oder beim Genuss von Alkohol und Zigaretten. Die Ärztinnen fordern deswegen mehr Forschung zu geschlechtsspezifischer Medizin.