Wir kennen Weizen, Roggen, Gerste: Aber was ist mit der Dicken Trespe - nie gehört? Das könnte daran liegen, dass diese uralte Getreide-Art sehr selten angepflanzt wird - sie ist sogar vom Aussterben bedroht.
Die Dicke Trespe ist zwar durch eine EU-Richtlinie geschützt. Aber Forschende aus Bayreuth glauben: Wirklich erhalten kann man sie nur, wenn sie genutzt wird. Die Forschenden haben deshalb das Getreide auf einem Lehrgelände angebaut und zusammen mit einem Nahrungsmittel-Unternehmen getestet, ob sich das Getreide als Malz zum Bierbrauen eignet.
Dicke-Trespe-Craftbier schmeckt
Das Brauen hat geklappt. Sie haben 45 Liter Pils und 40 Liter Hefe-Weizen hergestellt. Die beiden Craft-Biere kamen der Uni Bayreuth zufolge bei einer Verkostung diese Woche gut an. Bierproduktion könnte also ein Weg sein, diese Getreide-Art zu retten.
Die Dicke Trespe wurde nachweislich schon in der Bronzezeit kulturviert, ist dann aber fast völlig in Vergessenheit geraten. Dabei hat sie den Forschenden zufolge einige Vorteile: Die Körner sind fast so groß wie die anderer Getreidearten - und die Körner bleiben nach der Reife an der Pflanze kleben, wodurch sie quasi ohne Verluste geerntet werden können.
