Um Nahrung aufzunehmen, ist nicht unbedingt viel Beißkraft nötig - das war auch schon bei den Dinos so, selbst bei den großen Fleischfressern.

Das zeigt eine Studie im Fachmagazin Current Biology. Forschende haben sich dafür 17 Arten von großen Fleischfressern (Theropoden) angesehen, die zu ganz unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Von der einen zur anderen Art sind es schonmal 160 Millionen Jahre.

Grundlage der Studie sind 3D-Modelle von Dino-Skeletten, und als Vorlage für die geschätzte Muskelkraft dienten ihre lebenden Verwandten, also Vögel und Krokodile. Den Forschenden fiel auf, dass frühere Arten der großen Fleischfresser-Dinos noch keine große Beißkraft besaßen - ihre Schädel waren eher leicht gebaut.

Anders sah es aus bei den Dinos zum Ende der Kreidezeit hin, also kurz vor ihrem Aussterben: Die Tyrannosauridae wiesen tiefere Schädel, robustere Knochen und eine andere Kiefermuskulatur auf als ihre Vorgänger. Ihr wohl bekanntester Vertreter, der T.Rex, hatte den Forschenden zufolge wohl die größte Beißkraft. Die Knochen seiner Beute zermalmte er einfach.

Aber auch wenn das frühere Vertreter der großen Fleischfresser-Dinos nicht konnten, mussten sie nicht hungern. Sie haben der Studie zufolge andere Methoden genutzt, um die Knochen klein zu machen - mehrfaches Draufschlagen war zum Beispiel so eine. Für die Forschenden ist diese Vielfalt beim Essen ein Zeichen für evolutionäre Flexibilität - die wohl maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Dinos so lange die Ökosysteme dominiert haben.