Wenn überhaupt, muss der dafür notwendige Strom umweltfreundlich erzeugt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Freiburg. Die Forschenden haben zwei gängige Technologien zum sogenannten Air-Capturing untersucht: Die Aminwäsche, die in der Schweiz seit vier Jahren kommerziell genutzt wird und das Hochtemperaturverfahren mit Kalilauge. Beide Verfahren wurden ursprünglich entwickelt, um Abgase zu reinigen.
Sie taugen aber nur begrenzt, um CO2 irgendwo aus der Luft zu filtern, sagen die Forschenden. Denn: Wenn die benötigte Energie wie bisher vor allem mit fossilen Brennstoffen erzeugt wird, werden bei der Aminwäsche pro Tonne herausgefiltertes CO2 0,3 Tonnen wieder ausgestoßen. Beim Hochtemperaturverfahren sind es fast 0,6 Tonnen. Erst wenn erneuerbare Energien genutzt werden, halbiert sich der CO2-Ausstoß und dann sei vor allem die Aminwäsche sinnvoll, sagen die Forschenden. Bis dahin sollten wir lieber den CO2-Ausstoß senken, als das Kohlendioxid hinterher wieder aus der Luft zu holen.
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Der Studie zufolge benötigt das Hochtemperatur-Verfahren nämlich rund 65 Prozent mehr Energie als der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektroautos und 20 Prozent mehr als der Austausch von Gasboilern gegen Wärmepumpen. Die Aminwäsche braucht etwa gleich viel Energie wie die Verkehrswende und die Umstellung der Gebäudeheizungen.
