Im Jahr 1812 marschierte Frankreichs Kaiser Napoleon mit einer riesigen Armee in Russland ein. Und das kostete viele das Leben.

Schätzungsweise starben mehr als 300.000 französische Militärs. Berichte von Überlebenden und Gentests haben bisher darauf hingedeutet, dass vor allem die Krankheiten Typhus und Fünftagefieber den Soldaten zum Verhängnis wurden. Eine neue Studie unter anderem vom Pariser Institut Pasteur sagt da jetzt aber etwas anderes.

Die Forschenden haben untersucht, was 13 verstorbenen Soldaten auf den Zähnen hatten. Dabei entdeckte das Team DNA-Spuren: Von Salmonellen, die eine Darm-Entzündung verursachen, und von Bakterien, die Läuserückfallfieber auslösen. Die Forschenden gehen davon aus, dass viele Soldaten an einer Kombi aus Müdigkeit, Kälte und diesen Krankheiten starben. Eine nicht an der Studie beteiligte australische Forscherin sagt, dass noch mehr Soldaten untersucht werden müssen, um alle Krankheiten festzustellen. Sie hält die Untersuchungsmethode aber für interessant, um weitere Todesfälle zu untersuchen, wo die Forschung sich bisher auf Zeitzeugenberichte verlassen hat.

Die Studie ist erstmal auf einem Preprint-Server erschienen, heißt, sie muss noch von unabhängigen Fachleuten begutachtet werden.