Drittes Reich

Nazi-Propaganda wirkt bis heute nach

Das Bild von Adolf Hitler in jedem Klassenzimmer, Hetze gegen Juden als fester Bestandteil im Lehrplan - im Dritten Reich war die Nazi-Propaganda auch in der Schule alltäglich.

Und das wirkt bis heute nach, wie Sozialwissenschaftler aus den USA und der Schweiz berichten. Deutsche, die zwischen 1933 und 1945 Schulkinder waren, haben demnach noch heute eine judenfeindlichere Einstellung - im Vergleich zu Schulkindern aus den Zeiten davor und danach. Die Forscher haben Daten aus den repräsentativen Allbus-Umfragen in Deutschland neu ausgewertet. Dabei wurden auch Fragen gestellt wie "Haben Juden einen zu großen Einfluss in der Welt?", "Stört es Sie, wenn ein Jude in Ihrer Nachbarschaft einzieht?", "Was wäre, wenn Ihre Tochter einen Juden heiratet?". Schüler aus Nazi-Zeiten gaben zwei bis drei Mal häufiger antisemitische Antworten.

Die Forscher schließen daraus, dass Nazi-Inhalte im Unterricht oder auch die nicht-schulische Hitler-Jugend einen größeren Einfluss hatten als etwa Propaganda in den Medien - auch weil Menschen besonders beeinflussbar sind, wenn sie jung sind.