Was passiert eigentlich im Kopf von Menschen, die LSD nehmen?

Das wollten Forscher am Imperial College in London wissen: Sie haben 20 Probanden in einem Labortest LSD gegeben und in sie einen Hirnscanner geschoben. Es ging ihnen vor allem um die komplexen Halluzinationen, die Menschen von LSD bekommen. Die Scans zeigten: Im Prinzip führt die Droge dazu, dass das Gehirn von Erwachsenen wieder funktioniert wie bei einem Baby.

Die Probanden nutzten zum Sehen nicht nur ihr Sehzentrum im hinteren Teil des Hirns, sondern ganz viele andere Bereiche, die eigentlich mit Sehen gar nichts zu tun haben.

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Die Wissenschaftler erklären: Bei Erwachsenen ist das Hirn unterteilt in Gebiete mit verschiedenen Aufgaben: Sehen, Hören, Koordination, Erinnern und so weiter. Die Hirne von Babys sind noch lange nicht so festgelegt. LSD, so die Wissenschaftler, hebt bei Erwachsenen die Trennung zwischen verschiedenen Hirnarealen wieder auf - sie haben für kurze Zeit wieder Babyhirne. Ob das allerdings immer so schön ist, darf man bezweifeln - LSD kann zu Horrortrips führen und ist in Deutschland verboten.

DRadio-Wissen-Autorin Kathrin Sielker über die Hirnscan-Studie (Wissensgespräch vom 12. April 2016)
LSD löst im Gehirn im übertragenden Sinne einen Rückschritt aus, und zwar ins Baby-Stadium.