Wer an den Baum pinkelt, düngt ihn auch.

Das stimmt grundsätzlich, denn Urin enthält Stickstoff, Phosphor und Kalium, das Pflanzen gut gebrauchen können. Aber: Wichtig wäre es eigentlich, den Urin eine Weile stehen zu lassen. Sonst pinkelt man auch Antibiotika-resistente DNA in die Umwelt - und dadurch könnten sich die Resistenzen weiter ausbreiten.

Forschende der Universität Michigan haben den Urin von gut hundert Frauen und Männern gesammelt und nach 12 bis 16 Monaten erneut untersucht. In dieser Zeit war der Ammoniak-Gehalt des Urins so stark gestiegen, dass 99 Prozent der Bakterien und damit auch der resistenten Gene abgestorben waren.

Die Forschenden schlagen vor, den menschlichen Urin aus Abwässern zu nutzen, um auf nachhaltige Weise Dünger zu produzieren, statt ihn mit großem Energieaufwand künstlich herzustellen. Dadurch ließe sich gleichzeitig die Menge des Abwassers verringern, das geklärt werden muss.