Wenn die Weibchen der Fransenlippenfledermaus fruchtbar sind, versuchen die Männchen, auf sich aufmerksam zu machen.
Aber weil Fledermäuse im Dunkeln unterwegs sind, helfen optische Reize, wie zum Beispiel eine auffällige Farbe, nicht weiter. Also kratzen sich die Männchen der Fransenlippenfledermaus mit ihren Klauen am ganzen Körper und spucken sich danach noch eine gelbliche Flüssigkeit auf ihre Vorderarme. Diese Flüssigkeit trocknet dort zu einer Kruste.
Der Geruch dieser Kruste wirkt auf die Weibchen wohl besonders anziehend. Das ist das Studienergebnis einer Biologin aus Panama. Sie hatte Daten gesammelt zur Fruchtbarkeit von Fledermaus-Weibchen, zum Testosteronspiegel der Männchen und zur Größe der Krusten auf den Vorderarmen der Tiere.
Dabei zeigte sich: Waren die Weibchen in einer Population fruchtbar, stieg das Testosteron der Männchen und je mehr Testosteron ein Fledermaus-Mann hatte, desto größer war auch die Duftkruste an seinen Armen.
