Der Einlappenkotinga singt so laut für seine Angebetete, dass ihr fast die Ohren platzen.

Der Vogel aus Brasilien (Procnias albus) ist gerade mal so groß wie eine Taube, aber unfassbar laut. Zwei brasilianische Forscher haben im Regenwald nachgemessen. Die Rufe des Vogels sind selbst in vier Meter Entfernung noch mehr als 100 Dezibel laut - und übertrifft damit einen Presslufthammer.

Ann-Kathrin Horn, Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten
"Die Forscher sagen, dass das möglicherweise der lauteste Ruf eines Vogels überhaupt ist. Zumindest sind sich die Forscher sicher, dass der Einlappenkotinga einer der lautesten Vögel der Welt ist."

Allerdings: Je lauter die Männchen singen, desto schneller hören sie auch wieder auf - wahrscheinlich, weil es anstrengend ist, die Lautstärke zu halten.

Wie die Weibchen die Lautstärke aushalten, ist unklar. Sie bewegen sich zwar vorher oder währenddessen etwas weiter weg, bleiben aber trotzdem in der Nähe. Das Männchen beeindruckt das Weibchen offenbar mit einer richtigen Show: Beim ersten Teil des Rufes dreht er ihm noch den Rücken zu, dann dreht er sich - wie die Forscher schreiben - "dramatisch" zum Weibchen um und singt ihr den zweiten Teil des Rufes frontal vor.

Lautstärke in der Tierwelt

Extrem laute Balzrufe kommen in der Tierwelt zwar ab und zu vor, aber meist sind laute Tiergeräusche eher dafür da, über weite Entfernungen zu kommunizieren oder Feinde abzuschrecken. Das lauteste Tiergeräusch macht der Knallkrebs, oder Pistolenkrebs. Der kann mit einer seiner Scheren ein Knallgeräusch machen, das lauter ist als 200 Dezibel. Bei dieser Lautstärke platzt Menschen das Trommelfell. Die BBC hat das Geräusch in einer Doku dargestellt.