Unter der Antarktis gibt es einen 460 Kilometer langen Fluss.

Er gehört zu einem riesigen Flusssystem unter dem Eispanzer, das ein internationales Forschungsteam bei Radarmessungen zufällig entdeckt hat. Ihnen zufolge ist sein Einzugsgebiet so groß wie die Fläche von Deutschland und Frankreich zusammen. Eigentlich waren Forschende davon ausgegangen, dass es unter der Antarktis nur vereinzelt Flüsse und Seen gibt. Es gibt dort nämlich selbst im Sommer kein Schmelzwasser an der Oberfläche - und das gilt zum Beispiel in Grönland als die Ursache dafür, dass sich dort unter dem Eispanzer Seen, Flüsse und eine riesige Schlucht gebildet haben.

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge heißt das, dass bisherige Prognosen der Eisschmelze im Zuge des Klimawandels angepasst werden müssen. Denn dadurch, dass es unter der Antarktis ein System von Flüssen gibt, fließen die großen Gletscher und Eisströme schneller in Richtung Meer. Und: Es kann sein, dass das Eis in der Antarktis viel schneller schmilzt als bisher angenommen - weil es durch die Flüsse möglicherweise auch von unten schmilzt.