Wie genau entsteht eine Eiszeit?

Einen Teil dieser Frage kann ein internationales Forschungsteam jetzt beantworten - mit Hilfe von geologischen Spuren vom Meeresgrund und Computermodellen. Bekannt war schon, dass die Eiszeiten zusammenhängen mit Schwankungen der Erdumlaufbahn um die Sonne. Die Forscher zeigen in ihrer Studie jetzt: Wenn die Erde im richtigen Winkel zur Sonne steht, dann wird es am Südpol wärmer. Dort beginnt das Eis zu schmelzen und setzt eine Kettenreaktion in Gang: Riesige Eisberge brechen ab und wandern schmelzend in den Atlantischen Ozean. Ihr Süßwasser macht den Atlantik weniger salzig. Das wiederum zieht salzigeres Wasser aus dem Pazifik an. Es entstehen neue Meeresströmungen, alte Strömungen wie der Golfstrom verschwinden. Durch die neuen Strömungen können die Ozeane plötzlich viel mehr CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen. Weniger CO2 in der Luft bedeutet weniger Erderwärmung: Es beginnt eine neue Eiszeit.

Laut den Forschenden könnte der Klimawandel diese Kettenreaktion übrigens unmöglich machen. Wenn es am Südpol nämlich zu warm wird, schmelzen die Eisberge zu schnell - sie kommen nicht mehr weit genug in den Atlantik.