Während der letzten großen Eiszeit war Europa zu großen Teilen von Gletschern bedeckt.

Wie haben die Menschen das damals überstanden? Das wollte ein Forschungsteam unter Leitung der Uni Tübingen herausfinden. Weil es nur sehr wenig Fossilien mit erhaltener DNA aus dieser Zeit gibt, hat das Team stattdessen die Zähne von Eiszeit-Europäern untersucht. Denn bei Zähnen werden Merkmale vererbt wie Höcker, Kamm- und Rillenmuster auf der Kaufläche oder wie viele Weisheitszähne man hat. Diese Eigenschaften haben die Forschenden genutzt, um Verwandschaftsbeziehungen zwischen insgesamt 450 prähistorischen Menschen aus ganz Europa zu untersuchen.

Sie schreiben im Fachmagazin Science Advances, dass vor der kältesten Periode die Populationen im Osten und Westen Europas gut vernetzt waren. Doch je kälter es wurde, desto weniger Verbindungen gab es untereinander - außerdem wurden die Gruppen immer kleiner, und manche starben ganz aus. Erst als es später wieder wärmer wurde, mischten sich auch die Populationen der prähistorischen Menschen neu.