Viele Situationen, in denen Menschen ihr Zuhause verlassen und in eine Notunterkunft ziehen müssen, haben eine Gemeinsamkeit: Das Haustier kann in der Regel nicht mit.

Ein australisches Forschungsteam hat mehr als 40 Studien zu dem Thema neu ausgewertet und herausgefunden, was eine solche Trennung mit Mensch und Tier macht. Das Ergebnis: In vielen Fällen ist die emotionale Bindung zum Haustier so stark, dass Menschen ihre eigene Sicherheit und Gesundheit gefährden, um beim Tier zu bleiben. Zum Beispiel bleiben Personen mit Haustier bei häuslicher Gewalt deutlich länger in der gemeinsamen Wohnung, weil sie Hund oder Katze nicht mit ins Frauenhaus nehmen können. Bei Naturkatastrophen weigern sich Menschen manchmal, evakuiert zu werden, weil ihr Haustier vor Ort bleiben muss. Und Obdachlose bleiben oft so lange auf der Straße, bis sie eine Unterkunft gefunden haben, in der man auch Tiere halten darf. Für die Tiere sind die Folgen der Trennung noch dramatischer: Oft sterben sie ohne Herrchen oder Frauchen.

Die Forschenden empfehlen, dass Notunterkünfte verstärkt auch das Mitbringen von Haustieren erlauben sollten.