Das bewerten wir im Umgang mit anderen ständig - aber offenbar nicht so zutreffend. Das haben Forschende aus Israel rausgefunden. Sie haben verschiedene Untersuchungen mit fast 3.000 Leuten gemacht - mit persönlichen Gesprächen, Videos und Textnachrichten. Die Ergebnisse präsentieren sie im Fachmagazin Nature.
Wenn die Leute einschätzen sollten, wie sich ihr Gegenüber gerade fühlt, dann übertrieben sie dabei meist ein bisschen - besonders, wenn es um negative Emotionen wie Wut, Traurigkeit oder Angst ging. Bei positiven Gefühlen war der Effekt nicht so stark. Wir neigen also dazu, zu überschätzen, wie schlecht es anderen geht.
Laut den Forschenden hat das aber Vorteile. Sie sagen, gerade wenn wir unser Gegenüber wütender oder trauriger einschätzen, als er oder sie wirklich ist, reagieren wir wahrscheinlich mitfühlender als nötig wäre - und das stärkt die soziale Bindung langfristig sogar eher.
