Dass viele Tiere im Winter in den Energiesparmodus gehen, ist nichts Neues - aber die Waldspitzmaus setzt auf Spezialeffekte.
Sie schrumpft nämlich - und zwar alles an ihr: Organe, Knochen und sogar das Gehirn werden in der kalten Jahreszeit kleiner. Forscher des Max-Planck-Instituts für Ornithologie schreiben im Fachblatt Current Biology: Die Waldspitzmäuse verlieren im Winter fast ein Fünftel ihres Körpergewichts und ihre Schädelhöhe nimmt um bis zu 20 Prozent ab. Schon früher war festgestellt worden, dass in der kalten Jahreszeit auch ihre Wirbelsäulen kürzer werden.
Die Forscher vermuten, dass dieses Phänomen eine bisher unbekannte Strategie von Tieren mit hohem Stoffwechsel ist, um im Winter bei niedrigen Temperaturen und Nahrungsmangel zu überleben. Waldspitzmäuse sind nämlich daueraktiv.
Durch das Schrumpfen können sie zusätzlich Energie sparen, weil so ihre Körperoberfläche kleiner wird und sie weniger Wärme verlieren.
Waldspitzmäuse werden übrigens nur 13 Monate alt - sie machen diesen Veränderungsprozess also nur einmal im Leben durch. Verwandt sind die Tiere weniger mit Mäusen, sondern eher mit Maulwürfen und Igeln.
