In uns modernen Menschen steckt meist auch ein bisschen Neandertaler. Denn unsere frühen Vorfahren hatten durchaus artübergreifenden Sex. Wer nicht aus Afrika kommt, hat daher ungefähr zwei Prozent der DNA vom Neandertaler.

Forschende aus Leipzig, Dänemark und Island haben diese gemeinsamen DNA-Reste genauer untersucht, um mehr über die Neandertaler rauszufinden, die sich in uns verewigt haben. Sie haben Erbgut von mehr als 27.000 Isländerinnen und Isländern untersucht und damit nach eigenen Angaben mindestens ein Drittel des Neandertaler-Genoms zusammensetzen können.

Dadurch konnten sie zum Beispiel feststellen, dass die Neandertaler-Kinder im Schnitt ältere Mütter und jüngere Väter hatten als unsere Vorfahren.

Die Studie zeigt auch, dass die Neandertaler-DNA uns nicht besonders stark beeinflusst. Einige der untersuchten Isländer haben dank der Gene aber wohl ein niedrigeres Risiko für Prostatakrebs, ihr Blut gerinnt schneller und sie sind kleiner.