Der Juni ging schon ziemlich warm los - nicht nur gefühlt, wie Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus zeigen.

Die weltweite Durchschnittstemperatur in den ersten Junitagen war demnach "mit deutlichem Abstand die höchste" für Anfang Juni seit 1950. Zeitweise überschritt der Temperaturanstieg auch die 1,5-Grad-Marke im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Laut Copernicus lag die gemessene Temperatur zwischen dem 7. und 11. Juni weltweit an der 1,5-Grad-Schwelle oder darüber, am 9. Juni sogar um 1,69 Grad. Die internationale Gemeinschaft hatte sich auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris darauf verständigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Ursache: El Niño

Fachleute führen den Temperaturanstieg auf das Wetterphänomen El Niño zurück, das alle zwei bis sieben Jahre auftritt und die globalen Temperaturen zusätzlich erhöhen kann. Das Wetterphänomen führt meist zu starker Trockenheit in Australien, Indonesien und Teilen Südasiens, während es in einigen Regionen Afrikas und Südamerikas, im Süden der USA und in Zentralasien für stärkere Niederschläge sorgt.

El Niño war zuletzt 2018 und 2019 aufgetreten.