Oberhalb von Nord- und Südpol bewegt sich ein stetiger Strom an geladenen Teilchen nach oben in den Weltraum. Satelliten haben das Phänomen in den 1960er Jahren entdeckt. Mit der Gravitation und dem Magnetfeld, den bis dahin bekannten Energiefeldern der Erde, konnte das nicht erklärt werden - ein drittes Energiefeld wurde vermutet. Jetzt haben Forschende der Nasa den Nachweis dafür gefunden: das ambipolare Feld.
Dafür haben sie neue Messinstrumente entwickelt, die sie in einer Rakete durch den Polarwind fliegen ließen. Dabei fand das Nasa-Team ein schwaches elektrisches Feld - mit 0,55 Volt gerade mal so stark wie eine Uhrenbatterie laut einem der Forscher. Dieses Feld wirkt dem Gravitationseffekt entgegen. Die Wasserstoffkerne im Polarwind sind durch das ambipolare Feld einer Kraft ausgesetzt, die über zehn mal stärker ist als die Schwerkraft. So werden die Teilchen mit Überschallgeschwindigkeit ins All geschossen.
Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Fachmagazin Nature veröffentlicht.