Unser Planet kann nur begrenzt belastet werden.

Und in vielen Teilen haben wir ihm schon zu viel zugemutet. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam. Es wollte den Zustand der Erde analysieren und hat sich dafür neun Bereiche angeschaut, die vor längerer Zeit als Belastungsgrenzen definiert wurden. Das heißt, diese neun Bereiche müssen gut funktionieren, damit wir Menschen sicher auf der Erde leben können. Dazu zählt zum Beispiel die Nutzung von Süßwasser.

Aber die Forschenden sagen jetzt: Von diesen neun Belastungsgrenzen sind sechs überschritten. Sie schreiben im Fachmagazin Science Advances, dass unser Planet überlastet ist bei globaler Erwärmung, Entwaldung, den Stickstoffkreisläufen, beim Verbrauch von Süßwasser, bei der Biosphäre - also allen Bereichen mit Lebewesen - und durch Schadstoffe, die wir in die Umwelt einbringen, wie Mikroplastik, Pestizide und Atommüll.

Im grünen Bereich sei unser Planet gerade noch bei der Partikelverschmutzung der Atmosphäre, der Ozeanversauerung und der Ozonschicht.

An der Studie beteiligt war Wolfgang Lucht vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Er hat dem Deutschlandfunk-Nova-Podcast Update Erde gesagt, dass in vielen Bereichen das Risiko relativ groß ist, dass sich die Erde tiefgreifend verändert. Die Autoren der Studie sprechen von einem Weckruf. Die Menschheit laufe Gefahr, ihre sichere Basis zu zerstören.