Es ist ein Rennen mit unfassbaren Hürden: 55 Millionen Konkurrenten, am Ende geht's durch zähen Schleim.

Ja, ein Spermium hat's schwer. Immerhin 15 Spermien kommen am Ende nah an die Eizelle der Frau heran. Forschende der University of York in Großbritannien wollten wissen, was Spermien so durchsetzungsstark macht. Es ist eine widerstandsfähige Außenschicht um ihre Schwänze. Die gibt ihnen die Kraft für die rhythmischen Schläge, um die Schleimbarriere zum Gebärmutterhals schwimmend zu durchbrechen. Um das rauszufinden, haben die Forschenden in Computermodellen zuerst die Schwänze der Spermien von Menschen und anderen Säugetieren untersucht, bei denen die Befruchtung innerhalb des Körpers stattfindet. Dann verglichen sie die Ergebnisse mit Seeigeln, die ihr Sperma zur äußeren Befruchtung ins Wasser lassen. Deren Spermien waren zäher Flüssigkeit wie der menschlichen Schleimbarriere nicht gewachsen. Dagegen kamen Spermien von Menschen in wasserähnlicher Flüssigkeit nicht gut voran.

Ein Rätsel bleibt, woher Spermien wissen, wie und wann sie sich bewegen müssen. Sie haben nämlich kein Zentrales Nervensystem.

Die Studie erscheint im Fachmagazin Royal Society Interface.