Eine Professorin für Ernährungstherapie der Gesundheitshochschule Gera sagt, dass es inzwischen noch mehr gefährliche Essstörungen gibt, die kaum bekannt sind: Orthorexie, das ist die zwanghafte Fixierung auf gesunde Lebensmittel und Anorexia atheltica - so bezeichnen Fachleute eine übermäßige, gesunde Ernährung in Kombination mit zwanghaftem Sportverhalten.
Bis es zu einer Behandlung kommt, vergeht meistens viel Zeit. Betroffene suchen im Schnitt erst nach über zwei Jahren nach einer Behandlung. Vor allem weil sie Scham- oder Schulgefühle haben und fehlendes Wissen über die Erkrankungen. Die Forscherin aus Gera fordert deshalb, die Aufklärung über Essstörungen schon in Schulen auf die Lehrpläne zu setzen. Je später eine Behandlung beginnt, desto mehr verfestigen sich essgestörte Verhaltensmuster und desto teurer wird eine Behandlung für die Krankenkassen.
