Im Mittelalter wütete der Schwarze Tod in Europa. Innerhalb weniger Jahre starb mehr als ein Drittel der Menschen.

Das war aber nicht das erste Mal, dass die Pest in Europa umging. Pesterreger waren schon vor 5000 Jahren auf dem Kontinent verbreitet. Ein internationales Forschungsteam hat Erbgut aus menschlichen Skeletten einer jungsteinzeitlichen Siedlung in Schweden untersucht. Darin haben sie auch DNA vom Pestbakterium Yersinia pestis gefunden. Laut den Forschern ist das der bislang älteste Nachweis von Pesterregern. Außerdem kommt diese Probe dem Ur-Pestbakterium bislang am nächsten. Das muss sich anderen genetischen Untersuchungen zufolge vor rund 5700 Jahren entwickelt haben.

Bislang hatten Forscher vermutet, dass die Pest vor 5000 Jahren am Ende der Jungsteinzeit von Menschen aus der eurasischen Steppe nach Europa gebracht wurde und europäische Siedler tötete. Die neue Untersuchung weist jetzt aber darauf hin, dass Pesterreger schon vorher in Europa grassierten. Das Forschungsteam geht davon aus, dass sich die Pest durch Handel zwischen den jungsteinzeitlichen Siedlungen verbreitete.

Seine Ergebnisse hat das Forschungsteam im Fachmagazin Cell veröffentlicht.