Die Max-Planck-Gesellschaft arbeitet die Geschichte von hunderten weiteren möglichen "Euthanasie"-Opfern auf.

Es geht um Hirnpräparate, an denen während der Nazi-Zeit geforscht wurde. Sie stammten von psychisch Kranken und Menschen mit Behinderungen, die ermordet wurden. Eigentlich hatte die Max-Planck-Gesellschaft das schon 1990 aufgearbeitet. Hirnschnitte und Gewebeproben waren danach beerdigt worden.

In den letzten beiden Jahren sind in Archiven aber weitere Präparate entdeckt worden. Die Max-Planck-Gesellschaft hat bekannt gegeben, dass die Funde ab Juni von Wissenschaftlern untersucht werden sollen. Die sollen herausfinden, wer die Opfer waren. Geschätzt geht es um 2000 bis 3000 Menschen.

Die Nationalsozialisten haben psychisch Kranke und Menschen mit Behinderungen ermordet und dann an den Leichen geforscht. An der Euthanasie war auch die Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie beteiligt, der Vorgänger des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie.

Matthis Dierkes, Wissensnachrichten
"In der Nachkriegszeit und weit danach wurde bewusst viel unter den Teppich gekehrt, zum Teil auch, um Verantwortliche dieser Euthanasie-Programme zu schützen."