Wer betroffen ist, lässt sich oft leicht ablenken und ist sehr impulsiv. Aber genau diese Eigenschaften waren für unsere Vorfahren möglicherweise ein Vorteil. Zu diesem Schluss kommt ein internationales Wissenschaftsteam. Es hat knapp 460 Testpersonen an einem Online-Spiel teilnehmen lassen, bei dem es darum ging, in einer bestimmten Zeit möglichst viele Beeren einzusammeln.
Wie im Wald wurden die Beeren immer weniger, je stärker ein Busch abgeerntet wurde. Die Testpersonen konnten auch neue Sammelgebiete erkunden, das kostete aber Zeit. Vorher wurde über einen Selbstauskunft-Fragebogen festgestellt, ob die Probandinnen und Probanden ADHS-Symptome hatten. Das Ergebnis: Wer solche Symptome aufwies, blieb weniger lang bei den gewohnten Beeren-Büschen und suchte schneller nach neuen, ergiebigeren Büschen. Die Forschenden sagen, bei der Nahrungssuche in Jäger-und-Sammler oder Nomaden-Gesellschaften könnte es ein evolutionärer Vorteil gewesen sein, wenn Menschen impulsiv neue Sammelgebiete erkundeten.
Sie sagen aber auch, dass ihre Studie nur begrenzt Gültigkeit hat, unter anderem wegen der Selbstauskunft der Teilnehmenden, und weil es kein Versuch unter echten Bedingungen war.
