Afrika ist die Wiege der Menschheit. Das haben bisher viele Experten angenommen. Eine neue Studie legt jetzt aber nahe, dass es auch ganz anders gewesen sein könnte.

Ein Forscherteam aus Tübingen stellt die These auf: Die Abstammungslinien von Menschen und Menschenaffen könnten sich in Europa getrennt haben, im östlichen Mittelmeerraum. Und das auch schon einige Hunderttausend Jahre früher als bisher angenommen.

Die Wissenschaftler hatten einen Unterkiefer aus Griechenland und einen Zahn aus Bulgarien untersucht. Ihre Analysen lassen vermuten, dass es sich um eine bisher unbekannte Vormenschenart handeln könnte. So seien die Zahnwurzeln weitgehend verschmolzen - ein charakteristisches Merkmal des Menschen und untypisch für Menschenaffen. Durch weitere Analysen datierten die Forscher den Unterkiefer und den Zahn auf ein Alter von rund 7,2 Millionen Jahren. Damit seien die Funde älter als der bisher älteste bekannte Vormensch aus Afrika.

Die Wissenschaftler erwarten nach eigenen Angaben, dass ihre These auf viel Widerspruch trifft. Sie kündigten weitere Forschungen auf diesem Gebiet an. Über ihre Untersuchung berichten sie im Fachmagazin PLOS One.