Vor einigen hundert Millionen Jahren entwickelten die ersten Tiere auf der Erde ein Gehirn.

Heute gibt es nur noch wenige Lebewesen, die keins haben, zum Beispiel Schwämme. Gerade sie könnten aber helfen herauszufinden, wie die ersten Gehirne entstanden sind. Die einzelnen Neuronen im Gehirn kommunizieren über sogenannte Synapsen. Diese Verbindungen zwischen den Nervenzellen werden wiederum von verschiedenen Genen gesteuert. Schwämme haben keine Synapsen, aber in ihrem Genom finden sich trotzdem viele der Steuergene.

Forschende unter anderem aus Heidelberg und Hamburg haben diese Gene genauer untersucht. Sie schreiben im Fachjournal Science, dass die Synapsengene von bestimmten Zellen im Verdauungstrakt der Schwämme aktiviert werden. Dadurch schwammen Zellen durch den Verdauungstrakt, um bakterielle Eindringlinge abzuwehren und bestimmte Verdauungszellen anzuregen. Die Forschenden vermuten, dass sich aus einer solchen Kommunikation zwischen Darmzellen später die ersten Tiergehirne entwickelt haben könnten.