Seeschlangen gibt es nicht nur in Seemanns-Mythen, sondern in fast allen tropisch-warmen Meeren.

Dort sind sie aber noch gar nicht so lange unterwegs. Erst vor rund 15 Millionen Jahren gingen Schlangen vom Land ins Wasser. An ihren neuen Lebensraum haben sie sich offenbar vergleichsweise schnell angepasst. Das sagen Forschende aus Großbritannien, die die Sehfähigkeiten von Seeschlangenarten untersucht haben. Während Robben und Wale weniger Farben sehen als ihre nächsten Verwandten an Land, ist es bei den Seeschlangen eher umgekehrt. Sie sehen zum Teil deutlich mehr Farben als viele Landschlangenarten. Die erkennen oft nur hell und dunkel.

Eine Seeschlangenart kann inzwischen sogar besonders gut kurzwelliges UV-Licht erkennen. Das hilft ihr laut den Forschenden, sich in unterschiedlichen Wassertiefen zu orientieren, und zwar sowohl direkt unter der Wasseroberfläche, wohin sie regelmäßig zum Atmen muss, als auch beim Jagen in 80 Metern Tiefe.

Weltweit gibt es um die 60 verschiedene Seeschlangenarten. Sie kommen in allen Weltmeeren in wärmerem Wasser vor, bis auf den Atlantik. Sie töten ihre Beute in der Regel mit Gift.

Die britischen Forschenden haben ihre Studie im Fachmagazin Current Biology veröffentlicht.