In einer kleinen Pizzeria außerhalb von Washington wird ein Kinderpornoring betrieben - unter anderem von Hillary Clinton.

Das war im Dezember eine Fake-News-Geschichte, die auf Twitter verbreitet wurde - und die dazu führte, dass ein Bewaffneter das Restaurant stürmte. Forscher der Technik-Hochschule MIT in den USA können jetzt zeigen, wie schnell sich falsche Behauptungen und Gerüchte über den Kurznachrichtendienst ausbreiten. Sie sagen: Eine falsche Nachricht wird mit 70 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit weiter verbreitet als eine wahre Nachricht. Fake News erreichen außerdem mehr Menschen, sie bekommen öfter und schneller Retweets.

Im Wahlkampf von Donald Trump und während der Brexit-Kampagne gab es immer wieder Vorwürfe, dass sogenannte Twitterbots, also Computer, die falschen Inhalte verbreiteten. Dem widersprechen die Forscher. Sie sagen, es sind vor allem Menschen, die Unwahres weiterreichen - vermutlich weil es einfach spannender ist.

Für ihre Studie The spread of True and False News Online, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde, haben die Wissenschaftler die Verbreitung von 126.000 Twitter-Geschichten - wahren und falschen - untersucht, die insgesamt 4,5 Millionen Mal getwittert wurden.