Fettbären

Fetter Eisbär hat kein Problem mit hohem Cholesterinwert

Eisbären bestehen zu 50 Prozent aus Fett und kommen trotzdem gut mit ihrem extrem hohen Cholesterinspiegel klar.

Der Grund: Sie haben eine besondere genetische Ausstattung, seit sie sich in der Evolution vom Braunbären abgespalten haben. Das schreibt ein internationales Forscherteam im Fachjournal "Cell". Das Team analysierte das Erbgut von 79 Eis- und 10 Braunbären. Und sie stellten fest: Wesentliche Unterschiede gibt es beim Herz-Kreislauf-System und dem Fettstoffwechsel. Besonders viele Veränderungen habe es bei einem Gen namens APOB gegeben. Die Forscher meinen, es hilft den Eisbären dabei, Cholesterin aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren und damit Herz-Kreislauf-Risiken zu reduzieren. Einen Großteil ihrer Energie beziehen Eisbären aus Robben und ihrem Speck.

Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse helfen, neue Therapien für Herz-Kreislauf-Erkrankungen des Menschen zu entwickeln.

Was die Wissenschaftler noch herausfanden: Die Eis- und Braunbären gingen offenbar viel später getrennte Wege als bisher angenommen. Womöglich hätten sich Braunbären während einer wärmeren Periode zwischen zwei Eiszeiten weit in den Norden gewagt. Als es wieder kälter wurde, sei ihnen der Rückweg durch Wasser abgeschnitten gewesen, und sie hätten sich an die schwierigen Bedingungen der Arktis anpassen müssen.