Das wollte ein Biologie-Forschungsteam von der Uni Konstanz wissen. Es hat etwa 100 Fledermäuse eingefangen und bei ihnen einzelne Sinne eingeschränkt: Einigen Tieren wurden mit einem Pflaster quasi die Augen verbunden, andere bekamen eine geruchshemmende Nasenspülung, bei einer dritten Gruppe wurde mit einem Magneten der Magnetsinn ausgeschaltet. Über einen GPS-Tracker konnten die Forschenden die Flugrouten der Fledermäuse nachvollziehen. Das Ergebnis: fast alle Fledermäuse fanden den Weg zurück zu ihrer Kolonie. Die "blinden" Tiere brauchten nur etwas länger und flogen Umwege. Ein eingeschränkter Geruchs- oder Magnetsinn hatte gar keine Auswirkungen, deshalb vermuten die Forschenden, dass diese Sinne bei der Orientierung keine Rolle spielen. Am wichtigsten ist demnach wohl die Schallortung, der Sehsinn hat möglicherweise unterstützende Funktion.
Das Biologie-Team vermutet, dass Fledermäuse im Laufe ihres Lebens außerdem mentale Landkarten ihrer Heimatumgebung anlegen. An den Bezugspunkten darauf können sie sich dann wohl auch mit verbundenen Augen orientieren.
