Diese Manöver werden laut der europäischen Weltraumorganisation Esa so zum allerersten Mal geflogen. Sie sind wichtig - weil dadurch die Flugbahn der Sonde Juice so geändert wird, dass sie danach genauer in Richtung Jupiter steuern kann. Durch das Eintauchen in die Schwerkraftsenken von Mond und Erde wird die Sonde erst abgebremst und dann wieder beschleunigt. Diesen Schwung soll die Sonde nutzen, damit sie für ihre Kursänderung keinen Treibstoff verbraucht. Denn wenn alles klappt, muss die Sonde nicht ihre Triebwerke zünden.
Fachleute der Esa vergleichen die dichten Manöver an Mond und Erde vorbei mit der Fahrt eines Rennwagens durch eine sehr enge Gasse und sagen: "Wir geben maximal Gas, während zu beiden Seiten nur Millimeter Platz bleiben." Der kleinste Fehler könnte Juice vom Kurs abbringen und zum Ende der Mission führen. Leichte Kurskorrekturen sind laut Esa möglich.
Juice bei Mannöver zu sehen
Juice soll das Doppelmanöver zwischen dem 19. und 21. August fliegen. Das könnten Menschen in einigen Regionen der Erde beobachten. In Europa müssten wir laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR, die Sonde in der Nacht von Dienstag, 20. auf Mittwoch, 21. August als schnellen Lichtpunkt sehen können - und zwar mit einem leistungsstarken Fernglas oder einem Teleskop. Gesteuert wird die Esa-Sonde übrigens vom Kontrollzentrum in Darmstadt.
Missionsziel ist dann, Spuren von Leben am Jupiter zu suchen. Diese Reise von Juice zum größten Planeten unseres Sonnensystems - und zwischendurch nochmal zurück zu Erde und Mond - soll bis 2035 dauern. Ab 2031 soll die Sonde einen genauen Blick auf die Jupitermonde Europa, Kallisto und Ganymed werfen. Gestartet ist sie im April 2023. Seitdem hat die Sonde laut DLR schon mehr als eine Milliarde Kilometer zurückgelegt.