Wenn es um Menschen geht, die gezwungen sind ihre Heimat zu verlassen, wird inzwischen oft von "Geflüchteten" und nicht mehr von "Flüchtlingen" gesprochen.

Denn am Wort "Flüchtling" hatte es Kritik gegeben: die Endung "-ling" hätten vor allem negativ besetzte Begriffe wie "Fiesling" oder "Feigling". Das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR will aber trotzdem weiter das Wort "Flüchtling" verwenden.

Das UNHCR sagte der Deutschen Presseagentur, dass es die Bezeichnung "Geflüchtete" als abwertend betrachtet. Ein Geflüchteter sei zum Beispiel auch ein Straftäter, der vor der Polizei flüchtet oder aus dem Gefängnis ausgebrochen sei. Außerdem sei der Begriff zu banal. Schließlich seien wir alle schon einmal vor etwas geflüchtet, etwa vor einem Regenguss oder einer unangenehmen Pflicht. Das Wort "Flüchtling" sei dagegen durch die Genfer Flüchtlingskonvention seit mehr als 70 Jahren fest definiert und quasi ein geschützter Begriff.

Endsilbe -ling problematisch?

Auch das Argument, Wörter mit der Endung -"ling" seien herabwürdigend, lässt das UNO-Flüchtlingshilfswerk nicht gelten. Schließlich gebe es auch "Liebling".

Auch die Organisation Pro Asyl bleibt bei "Flüchtlinge". Schon 2016 schrieb sie auf ihrer Webseite: "Im juristischen Sinn ist ein Flüchtling einer, der Rechte hat". Die Bundesregierung benutzt auf ihren Webseiten übrigens beide Begriffe.