Ein Wissenschafts-Team der Uni Münster ist jetzt dahintergekommen, warum einige Männer eigentlich gute Spermien haben, aber trotzdem keine Kinder zeugen können. Das liegt daran, dass die Spermien nicht stark genug sind, um sich durch die Wand der Eizelle zu bohren.
Problem: Defekter Kanal
Wenn ein Spermium in die Nähe einer reifen Eizelle kommt, dann schüttet die Eizelle Botenstoffe aus. Diese Botenstoffe aktivieren im Spermium einen Kanal, durch den Kalzium in den Schwanz des Spermiums fließt. Dadurch verändert sich normalerweise der Schlag des Spermiumschwanzes - er wird kräftiger und kann so die Eizellenwand durchbohren. Das Team schätzt, dass bei jedem hundertsten unfruchtbaren Mann dieser Kanal defekt ist, oft durch eine genetische Veränderung.
Ein Test hilft
Ob der Kanal funktioniert oder nicht, lässt sich jetzt durch einen Test herausfinden, was vor allem bei künstlichen Befruchtungen hilft. Dann kann das Spermium im Reagenzglas direkt in die Eizelle eingeführt und diese so befruchtet werden. Damit könnte man Paaren, die einen Kinderwunsch haben, unnötige Versuche mit anderen Methoden ersparen.
