Um den Fortbestand einer Art mit möglichst vielen Nachkommen zu sichern, braucht es rein rechnerisch eigentlich nur sehr wenige Männchen, denn die können mit vielen Weibchen Nachwuchs bekommen.

Trotzdem gibt es bei den meisten Arten viel mehr Männchen als rein rechnerisch nötig. Diesem Biologie-Paradox sind Forschende aus Schweden auf der Spur. Sie sagen: Dass es so viele Männchen gibt, ergibt durchaus Sinn. Es hält eine Population gesund.

Die Forschenden haben Züchtungs-Experimente mit einer Käferart gemacht. Dabei kam heraus: Wenn die Weibchen für die Paarung unter vielen Männern wählen konnten, gab es unter den Nachkommen deutlich weniger schädliche Erbgut-Mutationen als bei wenigen potenziellen Partnern – und diese Mutationen trafen meistens auch nur die Männchen. Das heißt: Die Fortpflanzungsfähigkeit der Weibchen war nicht beeinträchtigt. Die Forschenden sehen das als Beleg für die These, dass ein harter Konkurrenzkampf unter vielen Männchen dafür sorgt, dass sich männliche Käfer mit schädlichen Gen-Mutationen nicht durchsetzen und die Erbgutfehler auch nicht an Nachkommen weitergeben können.

Die Forschenden sagen, ihre Ergebnisse sind auch Erklärungsfaktoren auf die Frage, warum so viele Organismen sich sexuell fortpflanzen. Denn eine Art könnte rechnerisch mehr Nachkommen produzieren, wenn es nur noch Weibchen gäbe, die sich selbst befruchten können.