Bei Ausgrabungen nördlich von Hamburg sind Überreste einer Schildkröte gefunden geworden, die wohl vor rund elf Millionen Jahren gelebt hat.

In einer Tongrube in Groß Pampau legten Forschende neben Knochen auch mehrere hundert Platten aus dem Rückenpanzer der Lederschildkröte frei. Das Reptil muss zu Lebzeiten mindestens zwei Meter groß gewesen sein. Laut dem Grabungsleiter war die Bergung der Überreste in der Tongrube aufwendig. Sein Team war damit mehrere Wochen beschäftigt. Der Fund ist nach Angaben der Forschenden selten, weil auch Schildkrötenkadaver meistens von Raubfischen gefressen wurden und dadurch auch von ihrem Panzer nichts mehr übrig bleibt.

Neben den Teilen der Lederschildkröte und einer kleineren Meeresschildkröte präsentierten das Archäologie-Team auch Korallen, den Stachel eines Rochen, den Schädel eines Delfins und fossile Knochen eines Sturmvogels. Die Funde stammen aus Tiefen zwischen acht und 20 Metern und bilden laut den Forschenden die Vielfalt der Ur-Nordsee ab. Sie sollen im Lübecker Museum für Natur und Umwelt ausgestellt werden.