Wenn Kraftwerke ihr Kühlwasser ins Meer leiten, schafft das ganz neue Umweltbedingungen.
Von so einem Effekt im Japanischen Meer berichtet ein Meeresbiologe von der Uni Kyoto. Dort hielt das Atomkraftwerk Takahama die Wassertemperaturen auch im Winter bei 13,6 Grad. Deshalb siedelten sich dort tropische Fischarten und Seeigel an, die man so weit nördlich eigentlich nicht findet.
Aber: Als Japan nach der Reaktorkatastrophe von 2011 fast alle Atomkraftwerke vorübergehend abgeschaltetete, sank die Meerestemperatur in dem Gebiet plötzlich um rund 3 Grad ab. Die Folge war ein Massensterben in der marinen Tierwelt. Der Forscher meint: In gemäßigten Breiten können schon geringe Temperaturunterschiede Kaltwasser- in Warmwasserökosysteme umwandeln, wenn bestimmte Schwellenwerte erreicht sind. Aber eine geringe Artenvielfalt macht die neuen Ökosysteme ziemlich instabil.
Diese Erkenntnisse sind auch wichtig, um abzuschätzen, welche Effekte der Klimawandel auf Leben im Meer haben kann.
