Diät-Tipps für Frauen gab es sogar in Zeiten, in denen das Essen knapp war.
Eine Historikerin der Uni Liverpool schreibt auf dem Wissenschaftler-Portal The Conversation, wie sich die Diät-Tipps im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Ausgewertet wurden Abnehm-Tipps in der britischen Frauenzeitschrift "Woman's Own". Demnach wurde den Frauen schon 1945 empfohlen, Korsetts zu tragen und weniger zu essen. Durch die Lebensmittelrationierung würden viele vor allem fettiges und kalorienreiches Essen zu sich nehmen - mit "unvorteilhaften Folgen für unsere Figur".
1954 endete die Rationierung in Großbritannien - und mit dem steigenden Wohlstand und immer mehr verfügbaren Lebensmitteln änderten sich auch die Ernährungstipps. In den 50er und 60er Jahren waren die Diätratschläge gar nicht so anders als die heutigen Abnehm-Tipps: Weniger Kohlenhydrate, weniger Fett, weniger Kalorien.
Gegen Hunger ein hartgekochtes Ei
Mit den Jahren gab es immer mehr verschiedene Ansätze und Ideen dazu, wie frau am besten Gewicht verliert. Zwischen 1966 und 1970 empfahl allein das "Woman's Own"-Magazin 40 verschiedene Diäten, deren Konzepte sich oft gegenseitig widersprachen. Es gab spezielle Diäten wie eine Fleisch-Only- oder eine Obst-Only-Diät, die Bananen-und-Milch-Diät oder eine Buttermilch-Diät. Außerdem schlug das Magazin seinen Leserinnen die "350 Kilokalorien Stewardess Diät" vor, bei der sie sich auf 350 kcal täglich beschränken - und bei Hunger ein hartgekochtes Ei und eine kleine Tomate essen sollten.
Zusätzlich zu den Ernährungstipps gab es auch Anweisungen für sportliche Übungen. Da hieß es 1954, der Speck in Problemzonen gehe am besten weg durch Arbeit im Haushalt: Babys herumtragen, abwaschen und bügeln.
- Lebensmittelrationierung in Großbritannien 1940 - 1954 | BBC History
