Was genau da passiert, hat ein chilenisches Forschungsteam untersucht. Es hat sich gut 40 Fans der Erzrivalen-Teams Colo-Colo und Universidad de Chile ins Labor eingeladen. Sie durften sich Zusammenschnitte von Spielen ansehen, bei denen das eigene Team entweder gewonnen oder verloren hatte. Dabei wurde ihre Hirnaktivität gemessen. Bei allen wurde das Belohnungssystem aktiviert, wenn die eigene Mannschaft gewonnen hatte. Bei einer Niederlage wurde dagegen ein Netzwerk von Gehirnzellen aktiv, das das Zusammengehörigkeitsgefühl steuert. Das macht das Verlieren laut den Forschenden vielleicht ein bisschen erträglicher.
Kontrollverlust im Gehirn
Bei richtig fanatischen Fans war aber eine andere Hirnreaktion noch stärker: Dabei wird sozusagen die Selbstkontrolle eingeschränkt. Ein beteiligter Wissenschaftler sagt, dass die Fans dadurch eher zu störendem Verhalten oder Gewalt neigen.
Die Studie ist noch nicht veröffentlicht, sie wurde aber schon auf einem jährlichen Treffen der Radiological Society of North America (RSNA) vorgestellt. Hier berichtet Euronews. Eine vorherige Studie (2020) aus der Türkei ging schon davon aus, dass fanatische Fans eine andere Hirnaktivität aufweisen als gemäßigte Fans.
