Für Paviane ist es immer eine gute Idee, die Nase in die Angelegenheiten ihres Nachbarn zu stecken.

Dann bekommen sie nämlich auch so früh wie möglich mit, wenn der Nachbar etwas zum Fressen gefunden hat - und kriegen noch was ab, bevor der Chef kommt und alles für sich beansprucht. Britische Wissenschaftler haben wilde Paviane in Namibia beobachtet, in deren Gebiet sie Maiskörner versteckt hatten. So wollten die Forscher rausfinden, wie sich Infos innerhalb der Gruppe verbreiten.

DRadio-Wissen-Autor Arne Hell
Die Pavian-Bosse lassen suchen und greifen zu, wenn was gefunden wurde.

Es zeigte sich, dass die Paviane sich gegenseitig sehr genau beobachten, um möglichst schnell an Infos über Futterstellen zu kommen. Irgendwann landen diese Infos aber zwangsläufig bei einem ranghöheren Tier - und dann heißt es für die übrigen: Schlangestehen, und zwar feinsäuberlich nach Status aufgereiht.

Interessant war auch, dass männliche und weibliche Paviane offenbar unterschiedlich mit der Info umgehen, dass eine Futterstelle leergefressen ist: Männchen haben immer noch länger weitergebuddelt, während die Weibchen relativ schnell von der Stelle abgelassen haben.