Das Gift von Skorpionen ist für die Medizin ein interessanter Rohstoff.

Unter anderem wird untersucht, ob es irgendwann mal gegen Krebs und Malaria helfen kann. Aber wie kommt man an das Gift ran? Forscher aus Marokko stellen diese Woche auf einer Konferenz in Schweden einen Roboter vor, der Skorpione melkt.

Bisher müssen die Tiere nämlich von Hand dazu gebracht werden, ihr Gift abzugeben, mit Hilfe von Elektro-Stimulation. Das kann für den Menschen, der das macht, durchaus gefährlich sein. Bisher war die einzige Alternative, dass der Skorpion angestochen oder aufgeschnitten wird. Der Roboter, so seine Entwickler, biete dem Menschen Sicherheit und lasse den Skorpion unversehrt. Es handelt sich um eine Box, in die der Schwanz des Tieres eingespannt und dann mit Elektroimpulsen stimuliert wird, damit er sein Gift abgibt. Da Ganze wurde nach Angaben der Forscher an verschiedenen Arten von Skorpionen getestet

Was macht man mit Skorpiongift?

Zum Einen stellt man mit dem Gift Gegenmittel her. Dazu wird zum Beispiel Pferden eine kleine Dosis gespritzt und anschließend Antikörper aus dem Blut extrahiert. Aber für die Schmerztherapie könnte solches Gift interessant sein. 

Tina Kießling, Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten
"Es gibt einen Skorpion namens Todes-Pirscher. Dessen Gift beeinflusst Nervenkanäle, die Schmerz bis ins Gehirn weiterleiten. Schmerzmediziner könnten damit ein Medikament entwickeln, das Schmerzen verhindert, ohne das Gehirn komplett lahm zu legen."

Auch in der Krebsforschung wird mit Skorpiongift experimentiert. Bisher wird es aber noch nicht in der Therapie eingesetzt.