Diese Forschungsergebnisse sind eine kleine Ehrenrettung für die oft ungeliebten Körperhaare: Denn behaarte Haut ist auf Dauer sensibler - da behalten wir bis ins hohe Alter ein gutes Gefühl für Berührungen, anders als an unseren unbehaarten Fingerspitzen.
Das zeigt eine Studie im Fachjournal Frontiers in Aging Neuroscience, mit knapp 100 Probandinnen zwischen 20 und 75 Jahren. Bei denen wurde die Sensibilität der Haut an drei Körperstellen getestet: an der Wange und am Unterarm plus an der Spitze des Zeigefingers der nicht so starken Hand. Beim Fühlen mit der Fingerspitze schnitten jüngere Frauen besser ab als ältere, bei Unterarm und Wange machte das Alter keinen großen Unterschied.
Härchen helfen beim Fühlen
Für die Forschenden war das eine Überraschung, denn eigentlich hat unbehaarte Haut mehr Tastrezeptoren als behaarte. Die Härchen scheinen aber auch beim Fühlen zu helfen. Und Streicheleinheiten von anderen bekommen wir vor allem an behaarten Stellen - etwa am Kopf. Daher könnte es aus sozialen Gründen sinnvoll sein, dass die Sensibilität der Haut dort länger erhalten bleibt als an den Fingerspitzen. Auch wenn der Streichelnde im Alter vielleicht weniger fühlt.
Die Datenerhebung für die Studie wurde von zwei Kosmetikfirmen mitfinanziert, nach Angaben des Studienteams hatten die aber inhaltlich keinen Einfluss auf die Forschung.