Wenn Ameisen geärgert werden, beißen sie und traktieren den Angreifer mit Ameisensäure.

Aber die Säure spielt wohl auch eine Rolle bei ihrer Gesundheitsvorsorge. Laut einer neuen Studie aus Deutschland schlucken die Insekten ihre eigene Säure und desinfizieren dadurch quasi ihren Magen gegen Krankheitserreger.

Eine bestimmte Beobachtung bei Versuchsameisen hatte die Forschenden hinter der Studie auf diese Idee gebracht: Immer, wenn die Tiere Futter oder Wasser zu sich genommen hatten, putzten sie sich danach an ihrem Hinterteil. Dort befindet sich die Säuredrüse, daher kam der Verdacht auf, dass die Ameisen bei diesem Verhalten Flüssigkeit aus der Drüse aufnehmen. Laborversuche ergaben, dass nach dem Hinterteil-Putzen der Säuregehalt im Verdauungstrakt deutlich erhöht war. Damit konnten auch krankmachende Bakterien aus der Nahrung abgetötet werden. Bei anderen Lebewesen übernimmt die Magensäure diese Aufgabe, die produziert der Ameisenmagen aber nicht.

Die Desinfektion dient laut den Forschenden auch als Infektionsschutz für das gesamte Ameisenvolk: Denn die Tiere geben Futter von Mund zu Mund an ihre Nestgenossen weiter, und dabei könnten sich ohne die desinfizierende Säure leicht Krankheiten ausbreiten.