Vor der Fotografie hatten Maler nur ihre eigene Wahrnehmung, um die Natur darzustellen.

Und was Blitze angeht, lagen sie ziemlich daneben. Auf alten Gemälden sind Blitze oft als eine einzelne gezackte Linie zu sehen, auf anderen teilt sich die Linie auch - aber kein Blitz hat laut Forschern aus Budapest mehr als elf Arme. Sie haben sich neben 100 Gemälden auch Fotos von Blitzen angeguckt - und tatsächlich hatten die Blitze auf den Fotos mindestens 50 Arme, in Wirklichkeit wahrscheinlich sogar noch mehr.

Dass die alten Maler so oft daneben lagen, hat laut den Forschern mit unserer Fähigkeit zu zählen zu tun. Mit einem einzigen Blick können wir kleine Mengen noch genau erfassen ohne zu zählen, ab einer Menge von elf können wir auf die Schnelle nur noch schätzen - und das wird dann immer ungenauer. Heute würde es uns also wahrscheinlich genauso gehen wie den Malern von früher - mehr als elf Arme können wir uns beim kurzen Aufleuchten des Blitzes wohl nicht merken.

Zwei Bäume vor düsterem Gewitterhimmel mit Blitz.
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