Forschende haben jetzt eine mögliche Behandlung für diese Mutation gefunden. Die Störung sorgt dafür, dass im Belohnungssystem des Gehirns das Niveau des Botenstoffs Acetylcholin niedriger ist. Für Alzheimer-Patienten gibt es schon ein Medikament, das das Niveau der Substanz erhöht. Für eine Studie wurde das Mittel Mäusen verabreicht, die dieselbe Mutation haben und sich ähnlich verhielten wie Menschen mit Essstörung. Durch das Medikament ließ sich bei den Tieren das magersuchtähnliche Verhalten vollständig abstellen.
Die Forschenden glauben, dass das Alzheimer-Mittel auch Menschen mit Magersucht oder anderen Essstörungen helfen könnte. Die Behandlung von zehn Patienten in Kanada mit dem Medikament verlief schon vielversprechend. Weitere Studien sollen klären, wie viele Menschen die Mutation haben. Unklar ist auch noch, ob andere Gendefekte mit Zwangsstörungen zu tun haben. Deshalb kann auch nicht abgeschätzt werden, wie viele Menschen insgesamt ein genetisches Risiko für Essstörungen haben.
