In der Klimakrise wird es immer dringender, nicht nur CO2-Emissionen zu vermeiden - sondern sich auch zu überlegen, wie wir die Treibhausgase wieder aus der Atmosphäre rausbekommen.

Ein Pilotprojekt dazu gibt es in Singapur - und wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, suchen die Betreiber jetzt Investoren, um das Projekt auszubauen.

Es gehört zu einer Meerwasser-Entsalzungsanlage. Die Anlage holt aber nicht nur Salz aus dem Meerwasser, sondern auch gelöstes CO2, das darin gespeichert ist - aktuell lassen sich pro Tag 100 Kilo rausholen. Das behandelte Wasser wird dann ins Meer zurückgepumpt - und das Meer soll so weiteres CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen können. Das Startup hinter der Anlage und die zuständige Singapurer Behörde werben mit dem kommerziellen Potenzial - weil sich die Stoffe, die aus dem entzogenen CO2 entstehen, auch verkaufen ließen (zum Beispiel Wasserstoff oder der Baustoff Kalziumkarbonat).

Kritik am Projekt

Forschende sind bei dem Pilotprojekt skeptisch, weil seine Pumpanlage sehr viel Energie verbraucht. Außerdem warnen sie, dass noch nicht genug über mögliche Negativfolgen bekannt ist.

Generell sind viele Fachleute aber dafür, die Möglichkeiten der Ozeane zur CO2-Entfernung und -Speicherung zu erforschen. Das schreiben rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem aktuellen Offenen Brief.